Hier mal einen Überblick über die Techno-Musik!
Was ist Techno überhaupt?
Und was gehört alles dazu?
Was sind die Unterschiede?
Techno / Tekkno:
Zwar hat sich "Techno" als Überbegriff für verschiedenste Spielarten elektronischer Tanzmusik eingebürgert - genau genommen bezeichnet Techno jedoch allein jene Varianten, in denen eine gerade 4/4-Bassdrum zu hören ist.
Entstanden ist dieser hektische, schnörkellose Stil im Detroit der 80er Jahre. Unter anderem inspiriert von der Düsseldorfer Band Kraftwerk und von Depeche Modes Synthie-Pop, entwickelten Juan Atkins, Kevin Saunderson und Jeff Mills einen kargen, maschinellen Sound, der bald den Namen Techno bekam. Im Gegensatz zu House verzichtet Techno auf emotionale Klangsignaturen und Verweise auf Disco und Soul. Ziel vieler Technoproduzenten ist eine abstrakte, rein körperlich wirkende Musik, die ohne historischen Ballast auskommt.
Ein harter gerader Beat, eine Synthesizer-Basslinie und reduzierte Melodiearrangements bilden das Zentrum, gelegentlich tritt noch eine roboterhafte Vocoderstimme hinzu. Das Maschinelle bestimmt bis heute die Ästhetik von Techno. Da sich Techno in seinen Anfängen gegen das Star-System des Rock richtete, wollen viele Techno-Produzenten bis heute nicht als "echte" Musiker in Erscheinung treten und veröffentlichen ihre Platten ano- oder pseudonym. Gleichwohl hat Techno längst kommerziell erfolgreiche Star-DJs und -Produzenten hervor gebracht. In Deutschland pflegen etwa Westbam und Sven Väth einen zugänglichen, melodiösen Stil. Doch gibt es auch weniger kommerzielle Richtungen, in denen die ursprüngliche Techno-Idee weitergesponnen wird. Als avancierteste Spielart gilt derzeit der experimentelle und eher zurückhaltende "Minimal Techno".
Techno mit KK (Tekkno) beudeutet, dass man damit den härteren Stil des Technos meint.
Hardcore / Gabba / Gabber:
Entstand Anfang 1991 und diente zunächst dazu, Holländische Fussballfans während der Halbzeit anzufeuern. Mit Euromasters vertrat erstmals bei einem Deutschen Großrave Mayday "Forward Ever Backward Never" die Hardcoregilde mit dem Kultlied "Alles Naar De Kl-te". Somit begann auch in Deutschland der Siegeszug der Hardcoregemeinde. Auch PCP aus Frankfurt, die es schon vorher gab, aber keiner so richtig beachten mochte, wurde zum Deutschen best-Export des Hardcores (We Are From Frankfurt, Slave To The Rave, Korrekte hunderdertachzisch). Auch Moby gehörte anfangs dazu (Thousand) genauso wie Hooligan, Hardsequenzer, RMB, Ilsa Gold usw.. Bei Hardcore geht es vor allem darum, durch treibende, schnelle (180 Bpm. Aufwärts) und durch distortion veränderte bassdrums, die Leute anzuheizen. Heute zählen noch Lenny Dee, PCP, The Terrorists, Ruffneck usw.. zur Hardcoreelite.
Acid:
Acid ist vielen schon seid den 80´ern ein Begriff (Smilies, Aciiied). Bei dieser Musik, die ursprünglich aus Chicago kam und mit der alten, bewährten 303 produziert wird, versucht man die Leute in einen hypnotischen Zustand versetzen. Durch die eingeschränkten Möglichkeiten ist Acid heute weniger populär. Zu den Vorreitern zählen Miss Djax, Acid Junkies, Juan Atkins, Phuture 303 u.a.
"Schranz":
"Schranz" ist nicht wirklich eine Stilrichtung von Techno! Aber nachdem soviele von Euch nachgefragt haben, was "Schranz" ist, machen wir eine kurze Stilbeschreibung :-)
Schranz ist eine Definition von Progressive, Monotone und Detroit Sounds, die Chris Liebing 1999 auf Evosonic Radio in seiner Freitag abend Show (Es ist freiiiitaaag aaaabend) getroffen hat. Zuerst war es ein insider Begriff, der sich dann sehr schnell fortentwickelt hat. Mittlerweile kennt den Ausdruck "Schranz" fast jeder und verbindet damit die monotone und progressive Techno Stil Richtung. So hat es sich eben Eingebürgert. Also.... "Schranz" ist ein Oberbegriff für "Monotone, Progressive und Detroit Sounds" man könnte es genauso gut "geschrubbe" nennen :-)
Trance / Hardtrance:
Mit dem Trance ist das so ne Sache. Einerseits genial durch geloopte, schöne Flächen, softem Beat (90-140 Bpm.), trällernden Melodien, anderseits jedoch gerade durch diese Herrlichkeit schnell in Verruf geratene Musikrichtung. Man sagte damals, daß diese Musik die Raver zu Weicheiern mache. Auch eben wegen dieser Herrlichkeit des Trance hörte eine breite Masse jetzt aufeinmal Techno und somit begann der Kommerz, den eigentlich keiner wollte. Trance kam zwischen 92/93 in Deutschen Landen auf. Wegbereiter dieser Musik waren Cosmic Baby (Stellar Supreme), Visions of Shiva (Shiva), Jens Mahlstedt, The Jeyenne (Das Nippel), Emanuel Top, Mike S. usw.. Ziel dieser Musik ist es, Leute in einen Trance Zustand zu versetzen und auch um die Leute zu entspannen (Chill-Out). Trance und Rave werden heute hauptsächlich auf Old School Partys gespielt. Die jüngere technoide Generation ist heute wieder offen für Trance.
Ambient:
"Ambient Music" lässt sich am besten mit "Umgebungsmusik" übersetzen. Gemeint ist damit eine Musikrichtung, die im Hintergrund bleibt und sich nicht durch eingängige Refrains oder prägnante Rhythmen aufdrängt. Das banalste Beispiel für "Ambient" ist wohl die süßliche Beschallung von Hotelfahrstühlen und -toiletten. "Ambient"-Musik schafft Atmosphären, die beiläufig wahrgenommen werden können. Das ehemalige Roxy Music-Mitglied Brian Eno hat den Begriff in die Musikgeschichte eingeführt: In den 70er Jahren veröffentlichte er seine unaufdringlichen musikalischen Rauminszenierungen (wie zum Beispiel "Music for Airports") bei dem eigens gegründeten Label "Ambient". Der wichtige Raumbezug dieser Musikrichtung findet sich aber bereits in der "Musique d'ameublement" ("Möbelmusik") des französischen Komponisten Eric Satie (1865-1925). Auch die 1948 von Pierre Schaeffer entwickelte "Musique Concrète" gilt als ein Vorläufer von "Ambient". Diese elektroakustische Tonbandmusik beruhte auf der Verarbeitung von alltäglichen Hintergrundgeräuschen und entsprach damit einem weiteren wichtigen Aspekt von "Ambient": der Gleichberechtigung aller Bereiche des Hörbaren. Seit Anfang der 90er Jahre werden speziell solche Spielarten von Techno, die ohne durchgehende Bass-Drum auskommen, als "Ambient" bezeichnet. Zu den Vorreitern zählen hier "The Orb" und der frühe "Aphex Twin". Meist wird "Ambient"-Musik in den Sitzlounges von Techno-Clubs gespielt.
Intelligent:
Intelligent wird bevorzugt beim Trance eingesetzt. Intelligent bedeutet, daß Melodien nicht nur einfach geloopt werden sondern sich im harmonischen Zusammenhang während des ganzen Liedes sich immer fortsetzen. Cosmic Baby ist hierbei das beste Beispiel.
House:
House ist eine Stilrichtung der elektronischer Tanzmusik, die in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts im Club Warehouse in Chicago entstand. Typisch sind der 4/4-Takt, die Bassdrum auf jeder Viertelnote und die Snare-Schläge bzw. Handclaps auf jeder zweiten Viertelnote im Tempo von ca. 117-134 BPM.
Die musikalischen Ursprünge des House liegen in der Disco-Musik der späten 70er, deren Einfluss vor allem in Harmonik und Melodieführung bis heute spürbar ist.
House zeichnet sich durch seinen mächtigen, basslastigen Klang aus, der bei Disco in dieser Form noch nicht existierte.
Schon damals war es üblich, dass die Disco-Maxis Club-Mixes enthielten - das bedeutete im Normalfall, dass ausgedehnte, auf den Rhythmus konzentrierte Instrumentalpassagen vorhanden waren. Die House Dj's stellten fest, dass gerade diese Rhythmusteile die Gäste in Extase versetzten, und begann damit, nur noch sie ineinander zu vermischen und den Rest der Platte wegzulassen. Später griffen die Detroiter Produzenten diese neue Liebe zur Monotonie auf und entwickelten daraus den Detroit Techno. House Musik ist noch heute (2005), einer der beliebtesten Tanzmusikrichtungen geblieben, dank seines hypnotischen und gleich gesehen
funkygen grooves, und wechselt von Jahr zu Jahr ihre neue Trends und Sounds.
House Styles: Garage House, Chicago House, Deep House, Tech House, Acid House, Filter House, Latin House
Electro House und v.m....
Lifestyle: Release The Tension
Bedeutende Vertreter:
Armand van Helden, Daft Punk, David Morales, Erick Morillo, Felix the Housecat, Frankie Bones, Frankie Knuckles, Ian Pooley, Inner City, Mousse T, DJ Deep, DJ Dixon, Nigel Hayes, Danny Krivit Francois Kevorkian, Dimitri from Paris, DJ Gregory, Julien Jabre, Jori Hulkkonen, Kpol, Marshall Jefferson
Matthew Herbert, Roger Sanchez, Todd Terry, Tyree Cooper, Axwell
Zusamengefasst und Dank an: L. Novel
Breakbeat / Jungle:
Schnell aufeinander folgenden Hi-Hat Schläge, verbunden mit unrhthmischen Bassdrums machen diese Musik aus. Den Anfang machten Prodigy Anfang 92 mit "Everybody In The Place". Allerdings kam Breakbeat erst 93/94 in Deutschland so richtig in Schwung. Goldie setzte in England Zeichen, wo diese Musik auch ihren Ursprung hat. Mit Breakbeat zu verwechseln ist Jungle. Jungle hat ähnliche Grundzüge wie Breakbeat, jedoch mit mehr "Naturgeräuschen" und Sprechgesang durchsetzt. Jungle hat heute auch somit den Namen Breakbeat mit einbezogen. Ziel dieser Musik ist es, den Leuten ein besseres Lebensgefühl zu vermitteln.
Goa:
Bei Goa liegen die meisten BPMs zwischen 130 und 150 und eine härtere Goafraktion tendiert zu eher progressiven Elementen. Goa ist eine Mischung aus Trance-, Hardtrance, Ethno- und innovativen Synthi-Elementen. Der Sound ist eine Ergänzung zum gesamten Goa-Ambiente, das eine warme, gemütliche, aber auch treibende, upbeat Plattform zum Tanzen und Chillen bietet. Kulturell wird das ganze durch indische und fernöstliche Spiritualität gestützt (indische Götter, Esoterik), was sich wiederum auf den Gesamtstil auswirkt und in bunten, fröhlichen, jahrmarktähnlichen Open-Airs gipfelt.
Dank an: Rick Eisenmenger
Drum´n´Bass:
Das Kernelement des Drum 'n' Bass ist der Breakbeat. Anders als bei Techno und House hört man keine durchgehende gerade Bassdrum, sondern komplexe, "gebrochene" Rhythmen. Kombiniert werden diese hektisch wirbelnden Grooves mit extrem tiefen, vom Gehör nicht wahrnehmbaren subsonischen Bässen. Diese Stilmittel fanden sich vor der Entstehung von Drum 'n' Bass bereits im sogenannten "Jungle"-Sound. Dieses - wie Drum 'n' Bass - in London entstandene Genre, orientierte sich noch stärker an Reggae, Ragga und den MC-Performances des HipHop. Seit 1994 bezeichnet Drum 'n' Bass die technologisch fortschrittliche Spielart des Jungle. Die Klangforscher vom Londoner Metallheadz-Label (Goldie, Grooverider u.a.) entwickelten Drum 'n' Bass zu einer hochgradig komplexen, kühl und futuristisch klingenden Musik. Im Vordergrund stand die Klanginnovation, auch die Rhythmen wurden immer kleinteiliger. Allerdings litt darunter die Partytauglichkeit dieser Musik, weshalb die Bristoler Drum 'n' Bass-Künstler DJ Krust und Roni Size einen wieder tanzbareren, weniger maschinellen Sound entwickelten. Heute hat Drum 'n' Bass seine musikalische Innovationskraft weitestgehend verloren. Jedoch leben seine Stilelemente in anderen Musikrichtungen fort: In der Partymusik 2Step finden sich Breakbeats und tiefe Basslinien ebenso wieder wie in den avancierten R&B-Produktionen von Timbaland.
Progressive / Monotone:
Progressive hat als Ziel, wie der Name schon sagt, Progressiv zu sein, anders eben, Anstösig. Das gleiche Ziel hat auch Monotonetechno. Beide Arten versprechen harten, eintönigen, geloopten Sound, wobei der Bass die Hauptrolle spielt. Entwickelt hat sich diese Art aus verschiedenen Stilrichtungen, daher kann man auch nicht genau sagen, wann diese Stilrichtungen angefangen haben. Vorreiter dieser Musik war und ist Sven Väth, der damals nicht nur die Szene schockte und sie in den Bann zog, sondern auch die Medien durch sein progressives Aussehen. Progressive/Monotone bewegt sich zwischen 130 - 180 Bpm. Und ist durchsetzt mit eintönigen Klängen mit sehr wenig Melodie.
Detroit / Industrial:
Der Detroit Sound kam aus der Industriestadt Detroit. Hart aber gerecht wird dieser Stil auch genannt. Inspiriert durch die Eintönigkeit von Maschinenklängen kam diese Musik 1994 in Deutschland auf.
Minimalistic Sound:
Minimalistic Sound ist geprägt von sich nur einer ständig wiederholenden Melodie, die nur ganz wenig im Verlauf geändert wird, durchsetzt mit abwechselnden Drums. Ich weis nicht wieso, aber unter den Kunst- und Kulturliebhabern steht diese Musik ganz oben. Den Ursprung findet diese Musik in den 70´er Jahren, geprägt durch Philip Glass. Berühmte Umsetzung dieser Musik fand man Anfang 80 in dem kunstvollen Experimental Film "Koyanis Kuatsi" wo ständig minimalistic Sound verwendet wird.
EBM Elektro:
EBM Electronic Body Music (wird heute auch Electro genannt) hat sich in den Achtzigern aus haerterem Pop entwickelt. Wie bei allen elektronischen Sachen war hier Kraftwerk der vorlaeufer. Bekannteste Bands sind: Front 242, Nizzer Ebb, Skinny Puppy, heute noch: Leather Strip ist ein harter Industieller Sound meistens mit Gesang. Könnte man sogar unter Industrial einsortieren - so wurde das auch mal genannt. Dann muesste man aber das Datum um 10 Jahre vorverschieben - angefangen hat das etwa 1984. Danach etwa ab 1986/88 fingen Talla in Frankfurt, Westbam in Muenster spaeter in Berlin, Michael Muenzig und Luca Anzilotti ebenfalls Frankfurt (wobei ich zu den zwei auch Sven Vaeth zaehle, der gehoert dazu) auch Torsten Fenslau in Darmstadt dann an, das zu machen was wir heute unter dem Namen Techno kennen. Damals kam dann noch Acid und House hinzu; wie ich oben meinte, entstand haerterer Pop. Talla nannte das mal Aggrepo - Aggressive Pop.
Dank an: Gunnar Ender